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Herzlich willkommen auf dem Blog von Jimmy2

Hier berichten wir von unseren Reisen mit dem Wohnmobil

Tschau Jimmy mach‘s guet

Mittwoch 29. Mai 2019
Ich bin im Büro am Vorbereiten des heutigen Tages.

Christa ruft ich solle hoch kommen. Das tönt nicht gut denke ich für mich.

Und tatsächlich: Jimmy steht zitternd im hinteren Zimmer und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Christa nimmt ihn und trägt ihn ins Wohnzimmer zum Sofa wo sich beide hinlegen. Jimmy beruhigt sich wieder und einige Zeit später kann er wieder stehen und laufen.

Es ist nicht das erste Mal das das passiert. Nun wollen wir abklären wo die Ursachen liegen. Christa wird bei der Tierärztin einen Termin abmachen. Wir besprechen ob ich warten und dann mitkommen soll. Aber Jimmy ist wieder wie immer und so fahre ich los.

Christa ruft mich unterwegs an und sagt mit, dass sie einen Termin um 11.15 bei unserer langjährigen Tierärztin Anne Maurer bekommen hat. Jimmy gehe es gut und sie werde alleine zum Arztbesuch fahren.

Es ist halb zwölf als mich Christa wieder anruft und mir sagt, dass die Tierärztin Anne Maurer meint, dass es Zeit sei sich von Jimmy zu verabschieden. Und das wir damit nicht zu lange warten sollen.

Jimmy‘s Demenz ist schon so weit fortgeschritten dass er in einer anderen Welt lebe und die Kontrolle über seinen Körper langsam verliere.

So entscheiden wir, dass Jimmy am Freitag den 31. Mai 2019 um halb vier Uhr auf seine letzte Reise gehen wird.

Mir kommen die Tränen wenn ich daran denke.

Donnerstag / Auffahrt 30. Mai 2019
Ein wunderschöner Auffahrts-Tag.

Jimmy geht es gut. Wie immer hat er Hunger und sobald sich jemand in Richtung Küche bewegt steht er bei seinem Fressnapf. Klar krieg er nun jedesmal etwas.

Wir fahren nach Niederuster und spazieren mit Jimmy seinen bekannten weg. Wie immer zieht er zum Grillstand. Wir ziehen ihn weiter Richtung Strandbad und kehren hier ein. Er sucht alles ab ob er was zu fressen findet.

Dann fahren wir zu meinen Eltern nach Nänikon. Sie wollen sich von Jimmy verabschieden. Zufällig ist auch meine Schwester Daniela mit ihrem Hund Felix da. Die 2 verstehen sich prächtig. Wir alle haben Erfahrungen wie es ist wenn ein geliebtes Tier gehen muss.

Gegen 15 Uhr kommt Patricia mit Schwiegersohn Flo. Auch sie verabschieden  sich von Jimmy.

Am Abend kehrt Ruhe ein. Jimmy schläft und wir wissen nicht so recht was machen.

Freitag 31. Mai 2019
Wir verbringen eine ruhige letzte Nacht mit Jimmy.

Die Stimmung ist bedrückt. Wissen wir doch was auf uns zukommt. Ob Jimmy auch was spürt? Ich habe heute noch ein paar Termine. Zu erledigen. Gegen Mittag bin ich wieder zu Hause.

Wir machen die Sachen parat die wir Jimmy mitgeben wollen. Vor allem sein geliebter Stoff-Hund den er fast 14 Jahren behütet wie sein Augapfel und der noch gut im Schuss ist obwohl er täglich damit spielt. Auch heute noch. Dann natürlich seine Lieblings-Decke. Das alles soll mit auf seine letzte Reise.

Um halb zwei machen wir uns auf zu einem letzten Spaziergang.

Es geht nach Volketswil in den Griespark. Hier gefällt es Jimmy. Er kann nach Herzenslust schnuppern und Grashalme markieren. Dann schaut er uns mit seinem treuen Blick an; das heisst für uns dass er nun genug habe und nach Hause möchte.

Wir spazieren zurück zum Auto. Es ist noch zu früh und so bleiben wir in Effretikon noch etwas stehen. Christa geht mit Jimmy nochmals eine letzte Gassirunde.

Beim Tierarzt bleiben wir im Auto sitzen. Die Tierärztin kommt zu uns, setzt sich ins Auto und gibt Jimmy eine Beruhigungsspritze. Er ist ganz überrascht. Aber doch ganz ruhig. Nach etwa 10 Minuten ist er soweit ruhig dass wir ihn in seinem Korb in die Praxis tragen.

Mit Tränen in den Augen verabschieden wir uns von Jimmy.

Um halb vier bekommt er seine letzte Spritze. Er ist ganz ruhig. Sein Kopf senkt sich auf die Vorderpfoten und er schliesst seine dunklen Kulleraugen für immer.

Wir bleiben noch eine Weile sitzen und schauen Jimmy an wie er so friedlich da liegt.

Dann verabschieden wir uns von der Tierärztin und tragen Jimmy ins Auto. Im Tier-Krematorium in Dübendorf haben wir um halb fünf einen Termin bei Evelyne Rauber. Sie kennt Jimmy; er war schon bei ihr in den Ferien.

In einer entspannten Atmosphäre besprechen wir die Kremierung von Jimmy. Christa sucht sich ein weisses Herz aus in dem wir die Asche von Jimmy dann zurück erhalten.

Noch ein letztes Mal über das Fell von Jimmy streicheln.

Dann verlassen wir weinend den Raum.

Jimmy bleibt zurück.

Zu Hause ist es leer.

Wir sind beide nicht zu grossen Gesprächen aufgelegt. Wie wohl die erste Nacht ohne Jimmy sein wird?

Samstag 1. Juni 2019
Wir haben trotz allem gut geschlafen. Ab er nun müssen wir raus. Es fehlt etwas. Wir gehen Wanderschuhe kaufen. Am Nachmittag kommt Patricia und Flo zum Grillieren. So werden wir abgelenkt.

Sonntag 2. Juni 2019
Unsere Wanderschuhe müssen eingelaufen werden und so machen wir einen Ausflug auf die Felsenegg. Patricia und Flo begleiten uns. Den Rest des Nachmittages verbringen wir zu Hause.

Montag 3. Juni 2019
Am frühen Nachmittag fahre ich nach Dübendorf und hole die Asche von Jimmy nach Hause.

Der Kreis hat sich geschlossen   –   „Jimmy“ ist wieder zu Hause.

Lieber Jimmy
Wir waren nie „beste Freunde“.
Wir haben machen Kampf ausgetragen ohne dass einer von uns gewinnen konnte.
Vielleicht sehen wir uns „drüben“ wieder – wer weiss das schon.
Dann werden wir beste Freunde werden.
Weil wir beide ein grosses Stück weiser geworden sind.

Tschau Jimmy mach’s guet.

Mir händ Di sehr gärn gha und Du bisch en treue Begleiter gsi.
I eusne Gedanke wirsch Du immer bi eus si.

Tschau Jimmy

Nun noch einige Bilder von unserem Jimmy

Februar 2016 in Nizza

März 2017 Ste. Marie de la Mer

September 2017 Peschiera del Garda

November 2017 Miralago Tenero

Im Bus nach Nizza

2018 in Spanien

2018 in Spanien

2018 in Spanien

2018 in Spanien

2018 in Spanien Pyrenäen im Schnee

August 2018 Gardasee

September 2018 an der Ligurischen Küsten (Italien)

Dezember 2018 Peschiera del Garda

Januar 2019 bei Elke in Bonn

März 2019 auf der Rückreise von Spanien

31. Mai 2019 ein letztes Mal im Garten

und ein letztes Mal „wälzen“

das war‘s

Tschau Jimmy

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