#logbuchjimmy2ch Tag 459
Mohammedia MA mit den Taxi nach Casablanca
Camping l’Ocean Bleu
80 DH + 20 DH Landstrom 10A
33.73699, -7.32367 7 MüM
Dienstag, 10. Januar 2023
Als mich um 8 Uhr der Wecker aus dem Dämmerschlaf reisst, ist Christa schon auf und am Werkeln. Wir sind früher auf als sonst – heute fahren wir mit dem Taxi nach Casablanca.
Es ist frisch im Wohnmobil. Ich stelle die Heizung an. Viel bringt es nicht. Mit 1‘000 Watt elektrisch zu heizen ist sehr träge.
Geplant habe ich eigentlich, mit dem Wohnmobil nach Casablanca zu fahren und dort zu übernachten. Aber von verschiedenen Seiten wurde mir davon abgeraten.
Die grossen Wohnmobile reisen ab und verursachen einen Stau, weil das grosse 12 Tonnen Wohnmobil in die enge Entsorgung rangiert werden muss.
Sehr zum Ärger der vielen Anderen, die auch Ent- und Versorgen wollen.
Unser Taxi kommt um 09.20 Uhr. Ein erfahrener Taxifahrer der schon über 40 Jahre Wohnmobilisten vom Campingplatz nach Casablanca und anderen Orten fährt.
Zunächst hält sich der Verkehr einigermassen in Grenzen. Aber je näher wir Casablanca kommen, desto wilder wird es. Wobei ich das bis hierhin sicher auch gemeistert hätte. Unterwegs erzählt uns unser Fahren was es entlang der Strecke zu sehen gibt.
Gegen 10.45 Uhr sind wir bei der Hassan II Moschee. Wir steigen aus und der Fahrer sagt, dass er uns um 12.15 Uhr hier wieder abholen wird.
Viel ist nicht los. Der Besucherandrang hält sich in Grenzen.
Wir lösen unsere Tickets (220 Dirham) und warten auf die Führung, die um 11 Uhr beginnen so. Das tut sie auch. Von einem Führer werden wir zur Moschee geführt.
Am Eingang müssen wir unsere Schuhe ausziehen und in eine Tüte stecken die wir erhalten. Die Schuhe tragen wir mit uns mit.
Dann wird unsere kleine Gruppe nach Sprache aufgeteilt. Eine deutsche Führung wird leider nicht angeboten, sodass wir uns der französischen Gruppe anschliessen.
Ich verstehe im Grossen und Ganzen um was es geht. Schon sehr eindrücklich was und wie hier gebaut wurde. Woher die verschiedenen Materialien kamen. Auch die Religion wird erklärt. Wir können verschiedene Fotos machen. Filmen ist nicht erlaubt. Und dann ist die Führung auch schon wieder vorbei.
Pünktlich um 12.15 holt uns unser Taxi ab. Nun geht es quer durch die Stadt. Schon eindrücklich wie der Verkehr hier läuft. Das wäre schon weniger mein Ding. Aber wenn es sein müsste ginge es auch.
Bei einem Café hält unser Fahrer an und lässt uns raus. Da drüben ist der Habous Market und hinter dem Market ist die Moulay Youssef Moschee sagt der Fahrer. Dort holt er uns um 14.45 Uhr wieder ab. Und weg ist er – wir standen ja mitten auf der Strasse.
So spazieren wir in den Habous Market. Die ersten paar Meter werden wir von Verkäufern die vor Ihren Läden stehen angesprochen. Sehr touristisch ist es hier. Dann wird es besser. Keiner interessiert sich für uns. Angeboten werden hier Kleider und Haushaltartikel. In einem Hof hat es lauter Oliven in Behältern. Wir überqueren eine Eisenbahnlinie und es geht durch eine enge Baustelle.
Wir sind auf der Suche nach einem Restaurant. Am Ende der Baustelle spricht uns ein Kellner an und winkt. Er führt uns zu einer Metzgerei und deutet auf das Fleisch.
Scheinbar sollen wir etwas aussuchen. Wir entscheiden uns für Hackfleisch. Der Metzger zeigt uns was er in der Schüssel unter der Maschine hat. Schaut nach nicht viel aus und ich zucke mit den Schulter. Er zeigt auf ein Stück Fleisch in der Auslage, Christa nickt und er schneidet ein Stück ab. Es kommt oben in die Maschine und unten als Hackfleisch in die Schüssel. Alles wird vermengt, gewürzt, kommt in einen Sack, auf die Wage und zum Kellner.
Der Kellner deutet auf das Restaurant auf der anderen Seite. Wir sollen dort platz nehmen. Er nimmt derweil den Sack mit dem Fleisch und gibt ihn dem Koch am Grill.
Der nimmt den Klumpen Fleisch, macht kleine Häppchen draus welche er in ein Gitter spannt und auf die Holzkohle legt. In einem anderen Gitter richtet er Tomaten und Zwiebeln an – die kommen ebenfalls auf die Holzkohle.
Inzwischen sitzen wir an einem Tisch und werden bewirtet. Oliven, Fladenbrot, verschiedene Saucen. Von irgendwoher aus dieser Strassen kommen Pommes und werden uns auf den Tisch gestellt. Ich nehme noch einen Tomatensalat und 2 Getränke. Ich wusste da noch nicht, dass die Tomaten und Zwiebeln die der Koch auf den Grill gelegt hat auch für uns sind. Hackfleisch und die Tomaten/Zwiebeln sind in der Zwischenzeit gar, kommen auf einen Teller und auf unseren Tisch.
Wer soll das alles essen? Aber es schmeckt und ich denke mir, dass es bis zu einem gewissen Grad authentisch ist, wie hier die Gastronomie funktioniert. Gekostet hat uns das Essen 210 Dirham inkl. ein kleines Trinkgeld.
Wir haben noch eine knappe 3/4 Stunde Zeit bis unser Taxi kommt. Ein Café und etwas Süsses wäre nicht schlecht. So gehen wir weiter.
An Geschäften vorbei mit lauter Kleidern zu Ballen gebunden die auf Käufer warten. Kommen hierher die Händler aus den kleinen Geschäften um sich mit Ware einzudecken? Keine Ahnung.
Wieder durch den Habous Market und an den Händlern vorbei die uns ansprechen in das Café Malakiya. Wir bestellen einen Café au Lait, The Marrocaine und Patisserie Marrocaine. Bin gespannt wie die Patisserie ausschaut. Mehr als genug und sie schmecken lecker. Die Hälfte lassen wir uns einpacken. Kein Problem hier.
Pünktlich um 14.45 Uhr kommt das Taxi und nimmt uns mit. Hier sei der Königs Palast von Casablanca sagt unser Chauffeur und deutet auf unscheinbare Gebäude mit Wachen davor. Der Palast liegt direkt neben dem Suk. Macht nichts. Vielleicht ein anderes Mal. So fahren wir durch den dichten Verkehr wieder nach Hause. Diesmal nehmen wir die Autobahn. Unser Fahrer kauft unterwegs noch eine Sicherung und Christa wünscht Mandarinen. So fährt uns unser Chauffeur noch zu einem Verkaufsstand am Strassenrand, wo sich Christa mit diversen Früchten eindecken kann. Mandarinen, Orangen und Erdbeeren sind günstig. Die Trauben hingegen finde ich eher teuer.
Um 16 Uhr endet unsere Casablanca-Tour direkt vor unserem Wohnmobil. Die Fahrt kostet 500 Dirham. Ich lege noch 100 Dirham drauf. Ein Ausflug der sich gelohnt hat. Sehr zu empfehlen. Aber nicht mit dem Roller oder dem eigenen Wohnmobil.
Nun ruhen wir uns etwas aus. Dann spazieren wir noch an den Atlantik hinunter und schauen uns den Sonnenuntergang an – 18.37 Uhr ist es soweit.
Und wieder durften wir neue Eindrücke sammeln und einen Einblick in eine, uns unbekannte Kultur bekommen.