Tag 758
Shkodra AL – Montenegro MNE – Plat HR
185 km 7 Std. mit Mittagessen, Kaffeepausen und 2x Zoll
Parkplatz unterhalb der Polizei
kein Service / Camping verboten
42.6059359, 18.2289375
Sonntag 5. November 2023
Ein Tag mit starkem Wind / kein Regen / keine Sonne / viele Wolken
Heute ist früh aufstehen angesagt. Wir wollen Albanien verlassen, in einem Zug durch Montenegro nach Kroatien fahren.
Mit 17° ist es noch frisch draussen. Dazu weht ein kräftiger Wind. Aber es regnet nicht. Ist doch schon mal etwas positives. Damit es drinnen angenehmer wird, schalte ich den Heizwürfel ein. Die lange Fahrt heute wird die Batterien wieder auffüllen.
Bevor es zur Entsorgung geht, prüfe ich, ob meine Lösung mit dem Abbau der Dieselpumpe der Dieselheizung den erhofften Erfolg bringt. Christa schaltet die Zündung ein und aus der abgehängten Leitung fliesst Diesel, obwohl diese weit oberhalb des Diesel-Tankes befestig ist.
Sch………, das darf doch nicht wahr sein. Christa ist schon am überlegen, wen wir anrufen können oder ob Facebook eine Lösung weiss. Ich gehe kurz in mich, überlege und hole meinen Werkzeugkoffer hervor. Noch kurz etwas anderes anziehen und dann an die Arbeit. Ich schneide eine „Blind-Dichtung“ aus mitgeführtem PVC zu, setze diese in die Verschraubung der demontierten Dieselpumpe und montiere die Pumpe wieder an die Dieselleitung. That‘s it. Der Weiterreise steht nichts mehr im Wege.
Seit langem treffen wir hier auf eine Entsorgung, die wir auch mit unserer Landyacht anfahren können. Ich nutze die Gelegenheit und reinige noch meine beiden Abwassertanks.
Dann, kurz nach 10 Uhr, nehmen wir den Weg zur Grenze Albanien / Montenegro unter die Räder.
Es ist noch ein weiter Weg bis nach Hause.
Eine halbe Stunde später sind wir bereits am Zoll Albanien / Montenegro.
Den passieren wir problemlos.
Wieder sind wir in einem neuen unbekannten Land.
Von einem deutschen Wohnmobilfahrer wurden wir auf dem Campingplatz noch darauf hingewiesen, dass das Navi einige Kilometer nach dem Zoll sicher den kürzeren Weg quer durch Montenegro nehmen will. Dem ist auch so. Das merken wir aber erst, nachdem wir etwa 200 m von diesem Weg gefahren sind. Nichts für uns. Viel zu eng und ganz schlechte Strassen. Wir werden von ein Wohnmobil mit französischen Kennzeichen überholt. Auch dem ist diese Strasse nicht geheuer. So wenden wir unsere Fahrzeuge und fahren einen Teil der Panoramic Road Nr. 3 von der albanischen Grenze bis nach Bar. Eine sehr gute Entscheidung. Eine wunderschöne Landschaft durch das Gebirge. Auf einer guten Strasse. Kein Problem für unser Fahrzeug.
In Bar / Montenegro sehen wir einen grossen Parkplatz mit einem Burger King.
So halten wir hier um 12 Uhr an und geniessen ein feines Burger King Menü. Bei dieser Gelegenheit setzen wir doch noch unsere Füsse auf montenegrischen Boden.
Eine Stunde später geht unsere Reise weiter.
Nun bin ich am Steuer. Schon ein gewaltiger Unterschied zwischen Montenegro und Albanien. Alles etwas zivilisierter und sauberer. Keine Ahnung warum dass das die Albaner nicht können.
Wir gondeln so durch die Gegend und folgen brav unserem Navi. Ab und zu sehen wir das Meer mit einem starken Wellengang.
Dann lese ich etwas von einer Fähre.
Kurze Zeit später stehen wir an einem rustikalen Fähr-Terminal.
Kein Vergleich zur Fähre Horgen – Meilen. Christa meint, sie möchte weiter fahren und nicht auf die Fähre. Ich konsultiere kurz die Karte. Ach ja – seit wir in Montenegro sind haben wir wieder einmal kein Internet. Das mit der albanischen Karte die für den ganzen Balkan gelten soll hat nicht funktioniert. Aber ich habe die notwendigen Googel Maps Karten downgeloadet.
Also wenn wir auf der Strasse weiter fahren, müssten wir das ganze Meer-Becken umfahren. Ich gehe zum Schalter und löse ein Ticket. Und schon geht es auf die Fähre.
Und so kommen wir in den Genuss einer Fährüberfahrt à la Montenegro. 14.50 Euro kostet uns der Spass. Ein Erlebnis.
Um 15 Uhr sind wir unbeschadet am anderen Ufer und unsere Reise geht weiter Richtung kroatische Grenze. Kurz nachdem wir die Fähre verlassen, wird es wieder etwas eng. Viele haben Angst die Fähre zu verpassen und schneiden deshalb die Kurve.
Noch ein Eindruck von Montenegro. Sauber und tipptoppe Strassen. Das Land werden wir sicher wieder bereisen.
Wir passieren immer wieder Tankstellen an denen der Dieselpreis sehr günstig zu sein scheint. Kurz vor der Grenze will ich es dann wissen und fahre zur letzten Tankstelle.
Seit langem muss ich wieder einmal selber Tanken. Am der Anzeige steht Euro 1.66 für die Sorte Premium und so gehe ich davon aus, dass dann auch in Euro abgerechnet wird.
Tatsächlich ist Montenegro eines der wenigen Länder auf dieser Welt, dass keine eigene Währung hat. Seit 2002 ist der Euro hier das alleinige Zahlungsmittel. Wieder etwas dazu gelernt. Und vor allem: für nächste Reisen in solche Länder muss ich mich besser vorbereiten. Auch eine Strassenkarte wäre sicher nicht schlecht.
Und schon stehen wir vor dem montenegrischen Zoll um auszureisen.
Ich bleibe im Wohnmobil und gebe die beiden Pässe und den Fahrzeugausweis durch‘s Fenster dem Zollbeamten. Kurze Zeit später ist alles erledigt und wir können weiter fahren.
Es folgt eine kurze Fahrt durch ein „Niemands-Land“.
Dann stehen wir vor der kroatischen Grenze und damit vor einer EU-Aussengrenze.
Nur eine Zollstation ist geöffnet und es dauert. Vor uns wird ein Fahrer ungeduldig und fährt hinüber zum geschlossenen Schalter EU/EFTA/CH und plötzlich kommt Bewegung in die Sache. Christa geht mit den Pässen und dem Fahrzeugausweis zu Fuss zum Schalten ob wir hier anstehen können.
Wir können und so stehen wir gegen 16.15 Uhr wieder auf EU-Boden.
Wieder müssen wir uns in ein uns unbekanntes Land einleben.
In P4N habe ich einen Campingplatz herausgesucht. Der hat aber gemäss dem Eintrag auf dem App seit Ende Oktober geschlossen. Ich werde es trotzdem versuchen. Etwas anderes habe ich leider nicht gefunden. Alle anderen Plätze sind schon seit langem geschlossen oder für mich bzw. unser Wohnmobil nicht anfahrbar.
Es geht gegen 17 Uhr. In Kürze wird dunkel und im Dunkeln mit unserer Landyacht einen Platz suchen macht keine Freude. Von der Strasse aus sehen wir unterhalb von uns einen grossen freien Platz. Das wäre doch was für uns. Und so kommen wir auf den Parkplatz unterhalb der Polizeitstation. Der ist in P4N auch aufgeführt. Jedoch mit dem Zusatz, dass man hier nicht übernachten soll / darf. Wir wagen es trotzdem – ist ja keine Saison und wir nehmen niemandem einen Parkplatz weg.
Es ist wieder einmal Sonntag und damit Tatort-Zeit. Dann gehen wir früh zu Bett. Es war ein langer und intensiver Tag.